Geboren aus der Idee, Menschen zu vernetzen und so die Kommunikation zu bereichern und zu erleichtern, entstanden die ersten Social Media Plattformen. Über 20 Jahre nach ihrer Geburtsstunde sind sie aus der modernen Welt nicht mehr wegzudenken. Wir schreiben uns längst nicht mehr nur Nachrichten unter Freunden, sondern nutzen sie zur weltweiten Vernetzung mit Gleichgesinnten, zur Selbstverwirklichung, als Inspiration oder auch als hochaktuelle Nachrichtenquelle.
Unstrittig ist auch, dass sich längst nicht mehr nur Privatpersonen auf den sozialen Netzwerken tummeln. Längst haben Personen des öffentlichen Lebens, Künstler, Firmen und sogar Politiker die neuen Kommunikationswege für sich entdeckt. Täglich sieht man neuen Content, polarisierende Aussagen von Prominenten, Werbekampagnen von kleinen Shops bis hin zu Konzerngiganten, twitternde Präsidenten und längst nutzen vor allem junge Menschen verschiedenste Social Media Plattformen als wichtigste Unterhaltungs- und Informationsquelle.
Vernetzung, Unterhaltung und Nahbarkeit sind das Gebot der Stunde. Nutzer wollen sich mit dem, was sie konsumieren, identifizieren oder zumindest unterhalten werden. Mit jeder geknüpften Verbindung wird das eigene Netzwerk stärker – aus Stammtischen werden Gruppen und aus Bekannten und Kollegen werden Follower.
Was ist denn nun eigentlich ein Social Media?
Manche würden vielleicht sagen, „Na, das ist Facebook und Instagram“. Wikipedia liefert uns dafür eine etwas ausführlichere Definition:
„Soziale Medien oder englisch Social Media sind digitale Medien bzw. Plattformen, die es Nutzern ermöglichen, sich im Internet zu vernetzen, sich also untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln oder in einer definierten Gemeinschaft oder offen in der Gesellschaft zu erstellen und weiterzugeben“
…und so wird die Liste schon etwas länger: Facebook, Instagram, Twitter, TikTok, Tumblr, LinkedIn, Xing, WhattsApp, Snapchat, Pinterest, Reddit und Youtube – um nur die bekanntesten zu nennen. Auf die Hervorgehobenen gehen wir im Weiteren ein.
Wie können wir diese neue Art der Kommunikation als Firma zu unserem Vorteil nutzen?
Eine Vielzahl der sozialen Netzwerke können von Firmen gewinnbringend eingesetzt werden, allerdings muss auch einiges beachtet werden, damit die Mühen nicht verpuffen. Im Folgenden gehen wir auf einige Kernaspekte näher ein. Um diesen Part überschaubar zu halten, werden die Informationen kurz gehalten und haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Social Media ist nichts für Einzelkämpfer – ein guter Startpunkt ist es immer, sich mit befreundeten Unternehmen, treuen Kunden und Lieferanten zu vernetzen.
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Die richtige Wahl der Plattform
Jede Plattform hat unterschiedliche Stärken und Schwächen sowie oft deutliche Unterschiede in der Zielgruppe und im Nutzungsverhalten.
LinkedIn und Xing
… werden besonders gern zur professionellen Vernetzung von Mitarbeitern, für B2B-Kontakte und zur Mitarbeitergewinnung/Jobsuche eingesetzt. Aktuell sind die konkurrierenden Netzwerke relativ gleich auf, jedoch verfolgt LinkedIn eine deutlich internationalere Strategie, wodurch es einige als zukunftsträchtiger ansehen. Neben der Vernetzung und Mitarbeitergewinnung haben Firmen hier die Möglichkeit durch regelmäßig hochgeladenen Content, ihr Profil und so ihr Branding aufzuwerten.
… die „alte Dame“ Facebook kommt langsam etwas ins Straucheln und längst ist sie nicht mehr so reichweitenstark wie noch vor ein paar Jahren. Doch selbst 2022 gibt es nützliche Wege, Facebook in die Firmenstrategie einzubeziehen. Zum einen bietet die Firmenseite eine kostenlose Alternative zu einer primitiven Website, um die wichtigsten Informationen für das eigene Unternehmen und aktuelle News zur Verfügung zu stellen. Besonders die Zielgruppe über 30 kann hier immer noch gut mit Werbeplacements erreicht werden. Dabei ist das Targeting bei richtiger Anwendung deutlich präziser und auch preiswerter als z.B. klassische Printmedien.
… ist eine der reichweitenstärksten Plattformen weltweit und nicht umsonst ein absoluter Liebling der Werbeindustrie. Produkte können hier sehr effektiv über Influencing oder analog zu Facebook über Werbeplacements beworben werden. Doch das ist bei weitem nicht alles. Eine eigene Firmenseite, gestützt mit regelmäßigen Uploads von Ausdrucksstarken Bildern und knackigen, aber unterhaltsamen Texten, kann Wunder für die Firmenpräsenz in der Hauptzielgruppe von 14 bis 50 Jahren wirken.
Doch der Umgang mit jeder Plattform will gelernt sein. Deshalb gehen wir im späteren Verlauf noch detailliert auf die Content-Produktion am Beispiel Instagram ein.
… lebt von aktuellen Informationen, kurzen Statements und angeregter Diskussion. Twitter ist in der Firmenkommunikation ideal, um Kunden mit den wichtigsten Neuigkeiten oder Ankündigungen zu versorgen.
TikTok
2021 war das Jahr von TikTok. Bei keiner anderen Plattform sind die Userzahlen so explodiert und längst setzt TikTok weltweit Mode- und Videotrends. Instagram versucht währenddessen, mit seinen Reels zu kontern, ist dabei bisher jedoch nur mittelmäßig erfolgreich. Monetarisierung und Werbemöglichkeiten sind auf dieser Plattform aktuell noch weniger ausgereift als bei der Konkurrenz von Meta, aber hier ist 2022 mit weiteren strukturellen Änderungen zu rechnen.
Wenn man zurzeit viel Reichweite aufbauen möchte und sich mit der Idee von Kurzvideos anfreunden kann, ist TikTok die vermutlich beste Anlaufstelle für Neueinsteiger. Besonders die junge Generation nutzt zunehmend vermehrt TikTok als Instagram und so lohnt es sich vor allem zur Werbung junger Kunden und Mitarbeiter. Das wichtigste Mittel, um auf TikTok Erfolg zu haben, ist der Unterhaltungsfaktor. Videos sollten immer nur so lang wie nötig sein und es darf keine Langeweile aufkommen, sonst wird weitergewischt.
YouTube
Auch 2022 ist YouTube das Maß der Dinge, wenn es um Videos mit einer Länge von über einer Minute geht. Das Konkurrenzprodukt IG-TV von Instagram kann offiziell als gescheitert betrachtet werden und auch für TikTok hat YouTube mittlerweile eine Antwort – das eigene Kurzvideoformat YouTube Shorts. Nach wie vor bleibt die Plattform so die Hauptanlaufstelle für Produktvideos, Werbefilme und Interviews. Moderne, unterhaltende und hochwertig umgesetzte Videos können in kürzester Zeit die Meinung von Interessenten zum Positiven beeinflussen und auch im B2B-Bereich als Referenz dienen. YouTube gilt unter den Social Media Plattformen als recht zukunftssicher. Ein Konkurrent des Videogiganten ist aktuell nicht in Sicht.
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Die Mehrkanalstrategie
Sie haben sich entschlossen, mit Social Media anzufangen und die ersten Schritte unternommen – sehr gut! Doch was nun? Firmen suchen anhaltenden Erfolg in der schnelllebigen Social Media Welt. Hierfür ist die Mehrkanalstrategie ein wichtiges Stichwort die Diversifizierung und das Nutzen vielfältiger Ausspielungskanäle. Genauso wie das reine Vertrauen in Printmedien heute nur noch wenig Erfolg bringt, sollte man als Unternehmen auch in den sozialen Netzwerken nicht alles auf eine Karte setzen. Selbst Giganten ihrer Zeit wie MySpace wurden ersetzt und aktuell verliert z.B. auch Facebook zunehmend an Bedeutung. Die Kunst besteht darin, die unterschiedlichen Kanäle geschickt untereinander zu verbinden und so die Nutzer auf möglichst vielen Plattformen anzusprechen. Initiative lohnt sich, denn junge Plattformen flehen darum, mit Inhalten gefüllt zu werden und bieten so rasante Wachstumsmöglichkeiten. Das beste Beispiel hierfür ist vermutlich TikTok, wo Kanäle quasi über Nacht zum Medienphänomen wurden.
Im Idealfall nutzen wir als Unternehmen einen Verbund aus unterschiedlichen Kommunikationswegen, die sich gegenseitig unterstützen und inhaltlich ergänzen. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass wir nicht den identischen Content auf allen Plattformen posten sollten. Laut Studien nutzen in Deutschland circa 66 Millionen Menschen Social Media und haben dabei durchschnittlich 6 Accounts. Das sind auf alle Plattformen verteilt ungefähr 400 Millionen potenzielle Subscriber nur in Deutschland. Nutzer folgen unseren Social Media Kanälen, weil sie sich einen Mehrwert davon erhoffen. Sie wollen unterhalten werden durch Informationen, Humor, Angebote und vieles mehr. Wenn diese Nutzer jedoch auf jedem Kanal nur dasselbe sehen, werden sie vermutlich nur einem Kanal folgen und den Inhalt im schlimmsten Fall als Spam wahrnehmen. Wenn es uns als Firma gelingt, unseren Abonnenten Lust auf mehr zu machen, dann haben wir gute Chancen, ein erfolgreiches Netzwerk aus Kanälen aufzubauen.
Die Mehrkanalstrategie hat einen weiteren essentiellen Vorteil: Wir sind nicht gezwungen, mit einem Kanal eine riesige heterogene Masse anzusprechen, sondern wir können jeden Kanal auf eine enger definierte Zielgruppe ausrichten. So könnte man zum Beispiel auf LinkedIn den Fokus auf B2B legen, während man auf Instagram die Marke formt und auf TikTok mit Spaß und modernem Betriebsklima für Azubis wirbt – nicht zu vergessen natürlich, die Firmenwebseite, die als Verteiler und zentrale Anlaufstelle dienen kann und sollte.
Ansprechpartnerin:
Daniela Faber
Marketing und Kommunikation
Telefon: 03677/69 5065
E-Mail: faber@kompetenzzentrum-ilmenau.de
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