Der Digitalisierungsindex Mittelstand untersucht den Digitalisierungsgrad mittelständischer Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Seit 2016 führt techconsult im Auftrag der Deutschen Telekom die Studie durch. Für diese Studie wurden rund 2000 Unternehmen und deren Mitarbeitenden in einer Online-Umfrage zu folgenden Themen befragt:
- Beziehung zu Kunden
- Produktivität im Unternehmen
- Digitale Geschäftsmodelle
- IT-Sicherheit und Datenschutz
Digitalisierung der unternehmensinternen Kommunikation
Pandemiebedingt wurde der Fokus der unternehmensinternen Kommunikation auf mobile und digitale Zusammenarbeit „New Work“ gelegt – bereits bei 49 Prozent der befragten Unternehmen ist dies als festes Arbeitsmodell integriert. 64 Prozent der Unternehmen wollen ihren Mitarbeitenden mehr Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsplatzes ermöglichen. Um die Arbeit im Home-Office erfolgreich mit der Arbeit im Büro zu verknüpfen, nutzen 57 Prozent Web- und Videokonferenzen für Meetings.
Digitale Kommunikationstechnologien und -tools sind fester Bestandteil des Arbeitsalltags für 81 Prozent.
Digitale Sicherheit
Nach der Pandemie sagten 11 Prozent der Mitarbeitenden der befragten Unternehmen aus, dass sie mehr Zeit im Home-Office verbringen. Allerdings birgt das Arbeiten von Daheim auch gewisse Risiken, denn die Cybersicherheit ist nicht gegeben. Daraus resultiert, dass Unternehmen vermehrt in die Sicherheit bei E-Mails und Technologien zur Verschlüsselung investieren, wie zum Beispiel Lösungen zum Identitätsmanagement, sowie zur Authentifizierung oder auch zu Verschlüsselungstechnologien. Denn digitale Technologien erhöhen die Resilienz der Unternehmen in Krisenzeiten.
Unternehmensziel: Nachhaltigkeit
71 Prozent der befragten mittelständischen Unternehmen setzen auf klimafreundliches Wirtschaften. Dies beinhaltet unter anderem das Potenzial der Digitalisierung auszuschöpfen, indem man ressourcenarm produziert, auf nachhaltige Zulieferer achtet oder Touren und Lagerplanung im Bereich der Logistik optimiert.
7 von 10 Unternehmen setzen bereits auf Online- statt Präsenz-Veranstaltungen und in Kombination mit Home-Office führt das zu reduzierten Dienstreisen und einer geringeren Auslastung des Berufsverkehrs.
Unternehmensziel: Digitalisierung
Trotz der Umsatzeinbußen aufgrund der Corona-Pandemie von denen 41 Prozent der befragten Unternehmen betroffen waren, werden 48 Prozent gleichbleibend hoch in digitale Lösungen investieren, weitere 45 Prozent planen sogar eine Erhöhung um durchschnittlich 24 Prozent.
Ebenfalls werden Geschäftsmodelle weiter digitalisiert oder mit digitalen Mehrwerten wie Apps, Self Services oder Konfiguration erweitert. 52 Prozent der Befragten bauen ihr Angebot sukzessiv um, um auf ein digitales Geschäftsmodell zu setzen.
Fördermittel nicht ausgeschöpft
Bund, Länder und Kommunen bieten Förderprogramme um die Digitalisierung in Unternehmen voranzubringen. Allerdings kennen 48 Prozent der Unternehmen die Möglichkeit nicht, 34 Prozent kennen diese, nutzen sie aber nicht. Genannte Gründe dafür sind Zeitmangel, fehlendes Fachwissen, fehlende Transparenz und bürokratische Hürden. 6 von 10 Betrieben benötigten externe Hilfe, um das richtige Förderprogramm für sich zu finden und den Antrag zu stellen.
Zukunftstrend: KI
55 Prozent der befragten Unternehmen halten KI-Anwendungen für relevant, jedoch setzen nur 10 Prozent KI ein. Gebremst wird die Entwicklung aufgrund von Zeitmangel (23 Prozent) und fehlendem Sachwissen (23 Prozent). Dahingegen profitieren Unternehmen, welche bereits KI in ihr Unternehmen integrierten von vielen Vorteilen:
Bildquellen
- Digitalisierungsindex Mittelstand 2021/2022: © Digitalisierungsindex Mittelstand, Telekom Deutschland und techconsult, April 2022