ChatGPT ist eine Künstliche Intelligenz (KI) der Firma OpenAI – sie kann innerhalb Sekunden Fragen beantworten, ganze Texte zusammenfassen und sogar Programmiercodes erstellen. Der Algorithmus nutzt dabei riesige Datenmengen, die es aus den verfügbaren Texten aus dem Internet bis September 2021 zieht. Durch Berechnungen der Wahrscheinlichkeiten von aufeinanderfolgenden Worten aus dem Internet werden die Wortreihenfolgen mit der höchsten Wahrscheinlichkeit ausgewählt. Somit werden Antworten nicht durch „Wissen“, sondern durch Generierung ausgewählt. Somit ist keine Gewährleistung der „Korrektheit“ der Antworten gegeben. Ein Kurzbericht des Instituts der deutschen Wirtschaft hat sich mit der Frage beschäftigt, wofür Unternehmen ChatGPT einsetzen.
Microsoft als einer der größten Investoren von OpenAI möchte zukünftig die KI mehr in seine Office-Programme integrieren. Ergebnisse einer Besprechung könnten somit automatisiert zusammengefasst oder E-Mails und sogar Präsentationen aufgrund von Stichwörtern erstellt werden. Außerdem kann ChatGPT für eigene Recherchen, zur Textgenerierung oder zur Erstellung von Programmiercodes genutzt werden.
ChatGPT kann auch eine Art Innovationsimpuls sein – es sollen Chatbots entwickelt werden, die auf ChatGPT basieren oder vergleichbar sind. Ein Unternehmen im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien arbeitet derzeit daran, eine ähnliche Anwendung wie ChatGPT zu entwickeln, um Rechtstexte automatisiert generieren zu lassen. Eine Verwendung der KI zur Erstellung von neuen Produktfeatures oder Produktinnovationen ist ebenso denkbar.
Allerdings wird laut einer Bitkom-Umfrage im Frühjahr 2023 unter 603 Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten in Deutschland ChatGPT bisher noch nicht eingesetzt. 17 Prozent der Unternehmen planen allerdings den Einsatz von KI-Anwendungen zur Textgenerierung und weitere 23 Prozent können sich eine Nutzung zumindest vorstellen.
Die Zurückhaltung von Unternehmen bei der Nutzung von KI kann entstehen, wenn Rechtsunsicherheit wahrgenommen wird. Dies wird in Zukunft im Rahmen des AI-Acts der EU reguliert werden. Verschiedene KI-Anwendungen werden je nach Risiko für Wirtschaft und Gesellschaft in diverse Klassen eingeteilt und unterschiedlich stark reguliert. Dabei ist noch nicht geklärt, in welche Klasse generative KI, wie ChatGPT, fallen wird. Die Potenziale von ChatGPT sollen durch den Rechtsrahmen aber trotzdem nutzbar bleiben.
Den kompletten IW-Kurzbericht: Wofür Unternehmen ChatGPT einsetzen, finden Sie hier.
Bildquellen
- ChatGPT: LeonKino - MotonArray