Juristen, Manager und Techniker haben unterschiedliche Sichtweisen auf unternehmensinterne Prozesse. Wie diese Unterschiede aussehen, erfuhren die Teilnehmer des Workshops „Digitalisierung in Produktion und Lieferkette“. In einer Matrixstruktur kann der Bereichsverantwortliche entnehmen, welche rechtlichen Aspekte für den jeweiligen Unternehmensbereich in der Regel von Relevanz sind. Die vorgestellte Tabelle zeigte Unternehmensbereiche wie Forschung und Entwicklung (FuE), Produktion, Personal, Vertrieb etc. und die rechtlichen Aspekte, z.B. Verträge in der Leistungskette, Gewährleistung oder Garantiehaftung.
Die Referenten – die Wirtschaftsanwälte Ulrich Herfurth und Sabine Reimann von Mittelstand 4.0-Kompetenzentrum Hannover / Herfurth & Partner – unterschieden im Datenmanagement die Bereiche Datenschutz, Datenhoheit, Datensicherheit und Compliance, die insbesondere im Zeitalter der Digitalisierung immer wichtiger werden. Dazu gaben sie zahlreiche wertvolle Informationen und Tipps an die Teilnehmer. Gerade im Zuge der Digitalisierung ist es enorm wichtig, dass das Bewusstsein für die vier aufgeführten Themen in Unternehmen sehr hoch ist. Dies ist leider immer noch viel zu selten der Fall.
So erklärte Ulrich Herfurth in seinen Ausführungen, dass zwar Software urheberrechtlich geschützt ist, nicht aber einfache Maschinendaten. „Im geltenden Recht existiert zur Zeit kein Eigentumsrecht für nicht personenbezogene Daten. Gelangen diese ins öffentliche Netz, sind sie praktisch nicht geschützt“, so Herfurth, „Gibt ein Unternehmen seine Daten an Vertragspartner weiter, muss es dazu vertragliche Schutzregeln treffen, sogenannte Datennutzungsvereinbarungen.
Mit der Legal Scan Methode konnten die Teilnehmer anhand ausgewählter Fragen ihre Produktionsbereiche auf Rechtskonformität zu einschätzen und somit ihren aktuell existierenden Bedarf in Bezug auf Datenschutz, Datenhoheit, Datensicherheit und Compliance frühzeitig erkennen.
Im zweiten Teil des Workshops traten die Teilnehmer in einen aktiven Austausch. Dabei reflektierten sie die neu erhaltenen Informationen, bezogen sie auf das eigene Unternehmen und formulierten im Anschluss Fragen, die sie direkt mit den Referenten diskutieren konnten.