Betriebsleiter Enrico Jakusch hatte ein Problem: um zu sehen, was seine Maschinen machen und ob und wie lange sie stillstehen, blieb ihm nichts Anderes übrig, als durch seine Produktionshalle zu laufen und nachzusehen. Ein recht umständlicher und zeitraubender Weg bei 1600 qm Produktionsfläche. Er machte sich schon länger Gedanken darüber, wie man die Arbeit in seinem Betrieb effizienter gestalten kann. In seiner Branche lässt sich bei den Prozessen nicht so ohne Weiteres viel optimieren. Drehen und Fräsen dauert nun mal eine gewisse Zeit. Wo also anfangen? Eine Lösung musste her. Und die hieß: Digitalisierung. Auf die Idee kam er nach einem Besuch bei einem anderen Unternehmen in der Region. Dort wurde bereits aktiv mit modernen Technologien gearbeitet. Und so kam ihm der Gedanke eines digitalen Hilfsmittels, welches dafür sorgt, dass alle Mitarbeiter die für ihre Arbeit notwendigen Informationen haben bzw. schnell und leicht abrufen können. Zusammen mit der Batix Software GmbH Saalfeld wurde NOAH entwickelt.
Die Arbeitsplattform sorgt nicht nur für einen klaren Überblick über Lauf-, Rüst- und Stillstandszeiten der Maschinen, sondern ermöglicht die aktive Kollaboration der Mitarbeiter. Dabei ging es ihm keinesfalls um die Kontrolle der Mitarbeiter, sondern vielmehr darum, sich als attraktiver Arbeitgeber darzustellen und Fachkräfte für sein Unternehmen zu finden. „Wir haben versucht die Mitarbeiter von Anfang an mitzunehmen, das war uns wichtig“, beschreibt Enrico Jakusch die Anfänge von NOAH. Sogar der Name wurde von den Mitarbeitern gewählt. „Ein System, das von Mitarbeitern nicht angenommen wird, ist zum Scheitern verurteilt“, pflichtet ihm Reimund Meffert von der Batix Software GmbH bei. Und dass NOAH bei den Mitarbeitern gut ankommt, zeigte sich auch bei unserem Rundgang deutlich. 40 Tablets sind in der Produktionshalle an festen Plätzen verteilt. Die Mitarbeiter bedienen das System mit einer Selbstverständlichkeit, die beweist, wie nutzerfreundlich die Anwendung gestaltet ist.
„Der Besuch hat mir gezeigt, dass die Akteure in Saalfeld bereits heute zu den digitalen Vordenkern gehören und das auch zukünftig sein werden“, zieht Mauricio Matthesius vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Ilmenau sein Fazit.