Für die Erstellung und Verarbeitung von 3D-Daten existieren zahlreiche Systeme und Anwendungen. Im Workshop „Von der Idee zum Produkt: Das 3D-CAD-Modell als Basis der Digitalisierung in der Produktion“ gaben die Modellfabriken 3D-Druck und Produktionssteuerung einen Überblick über Grundlagen der Datenerstellung, des Designs, der Anwendung und Verarbeitung von 3D-Modellen.
Wolfgang Dietrich vom Thüringer Kompetenzzentrum Wirtschaft 4.0 in Erfurt und Constance Möhwald vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Ilmenau, Modellfabrik 3D-Druck, begrüßten die Teilnehmer des Workshops und stellten in kurzen Sätzen die Kompetenzzentren vor.
Frank Sattler vom VITT (Verein der Ingenieure und Techniker in Thüringen e.V.) begann mit dem fachspezifischen Teil und stellte die Basis des 3D-Drucks vor: das CAD-Modell. Es dient als Ausgangspunkt für den Druck und muss bereits im Entwurf die Eigenschaften des zu verwendenden Materials berücksichtigen. 3D-Drucken lassen sich mittlerweile verschiedenste Materialien: so können beispielsweise PETG, Nylon oder Kunstharz zum Einsatz kommen. Außerdem verändern Zuschlagstoffe wie Kohlefaser, Kork oder Metall die Eigenschaften und erweitern die Einsatzbereiche der gedruckten Bauteile. Aus dem CAD-Modell wird im nächsten Schritt eine STL-Datei erstellt, die dann in einem so genannten „Slicer“ bearbeitet werden muss. Diese Software zerlegt das Modell in einzelne Schichten und erzeugt die erforderlichen Daten für den 3D-Drucker.
Doch ist das so einfach? Nein, nicht ganz. Christian Schilling von der Modellfabrik Produktionssteuerung in Sondershausen OT Oberspier hat durch seine Tätigkeit bei 3D-Schilling ebenfalls Erfahrung in Sachen 3D-Druck. Er stellte drei der wichtigsten Druckverfahren für Kunststoffe vor, die alle ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile haben. Auch das muss beim Design beachtet werden. Nach verschiedenen Tipps und Tricks aus der Praxis zum Thema prototypgerechtes Konstruieren und Designoptimierung ging es dann mit einer besonderen Demonstration weiter.
Patrick Ongom-Along von der Modellfabrik 3D-Druck an der EAH Jena erklärte zunächst welche Vorteile der Einsatz von Cloudlösungen beim 3D-Druck hat: man kann ortsunabhängig drucken, man spart Geld, da verschiedene Mitarbeiter das 3D-Modell in der Software in der Cloud bearbeiten können und natürlich kann man die Cloud ganz nebenbei als Datenspeicher nutzen. Die anschließende Live-Demonstration erlaubte einen Blick in die Labore nach Jena. Zwar konnte kein Druck gestartet werden, da der Drucker bereits auf der RapidTech im Einsatz war, aber man konnte wichtige qualitätsbeeinflussende Daten, wie Temperatur oder Luftfeuchte, ablesen.
Fast 20 Teilnehmer nahmen an dem gemeinsam mit dem Thüringer Kompetenzzentrum Wirtschaft 4.0 und dem VITT organisierten Workshop teil. Sie erhielten außerdem kostenlosen Eintritt für die gleichzeitig stattfindende Messe „Rapid.Tech + FabCon 3.D“, um sich über aktuelle Trends und Entwicklungen im 3D-Druck informieren zu können.