Zunächst veranschaulichte Constance Möhwald in der Modellfabrik 3D-Druck, Individualisierte Produktion und Digitale Arbeitswelten anhand von Bauteilen eines Musterkoffers mit vielen Hintergrundinformationen die Vor- und Nachteile der einzelnen 3D-Druckverfahren. Beim dem sich anschließenden Laborrundgang erklärte dann Tristan Drawert von der EAH Jena, für welche Anwendungen das Laserauftragsschweißen eingesetzt wird. Als Beispiel zeigte er dabei unter anderem einen Getriebesteuerblock aus Aluminium. Problem bei der Fertigung dieses Bauteil ist das Entstehen von Fehlstellen durch das entweichende Gas beim Erstarren des Aluminiums nach dem Guss. Diese können mit dem Laserauftragsschweißen behoben werden. Anschließend erläuterte Patrick Ongom-Along (Modellfabrik 3D-Druck) im FDM-Labor das Schmelzschichtverfahren, die dafür verwendeten Materialien und Maschinentypen. Die Funktionsweisen der beiden Stereolithografie-Maschinen und des Polyjet-Druckers erläuterte schließlich Constance Möhwald im Rapid-Prototyping-Labor.
Nach einem sehr angeregten Erfahrungsaustausch beim Mittagessen, ging es weiter zur Firma 3Faktur, die sich als Lohnfertiger auf das Multijetfusion (MJF)-Verfahren spezialisiert hat. Markus May, der Geschäftsführer von 3Faktur, vermittelte einen umfassenden Einblick in dieses serientaugliche Verfahren, ohne den Teilnehmenden dabei die Herausforderungen zu verschweigen. Vor allem das neue Material TPU – ein thermoplastisches Elastomer – hat, bei aller Innovation, die dahintersteckt, seine Tücken und erfordert erheblich mehr Planung und Sorgfalt, sowohl in der gesamten digitalen Prozesskette als auch in der Fertigung selbst.
Mit der Verabschiedung der Gäste aus Saalfeld endete die halbtägige Live-Demo. Das Feedback war sehr positiv und wir hoffen, dass wir den Teilnehmenden einen umfassenden Einblick in die Technik und praktische Anwendung verschiedener 3D-Druckverfahren geben konnten.