Die Modellfabrik Vernetzung untersucht Leistungspotenziale von AR in der Fertigung
Die Möglichkeiten und Potenziale von Augmented Reality werden an ausgewählten Einsatzszenarios in der Prozesskette einer zerspanenden Fertigung erprobt.
Problemstellung
In der zerspanenden Bearbeitung werden äußerst hohe Anforderungen an Qualität und Präzision der gefertigten Produkte gestellt. Um diesen Forderungen gerecht werden zu können, reicht die alleinige Auswahl entsprechender Werkzeuge und Voreinstellung notwendiger Maschineneinstellungen häufig nicht aus. Vielmehr braucht es einen gut ausgebildeten und erfahrenen Maschinenbediener, der den Prozess auf Basis einer Vielzahl von Informationen sowohl über das zu fertigende Produkt, als auch den eigentlichen Fertigungsprozess überwacht und beim Auftreten von Abweichungen entsprechende Maßnahmen ergreift. Im Zuge stetiger Zunahmen an möglichen Maschinenfunktionen, Sensorlösungen und Auswerteverfahren wird es dabei immer schwieriger den Überblick zu bewahren.
Zielsetzung
Im Rahmen des Kooperationsprojektes zwischen dem Mittelstand4.0-Kompetenzzentrum Ilmenau und der Drehtechnik Jakusch GmbH aus Saalfeld werden Möglichkeiten und Leistungspotenziale einer virtuell erweiterten Realität (Augmented Reality, kurz: „AR“) an ausgewählten Einsatzszenarios in der Prozesskette einer zerspanenden Fertigung angewendet und beurteilt. Durch die Integration dieser Technologie in das digitale Ökosystem des Unternehmens können sowohl Planungs- als auch in Echtzeit erfasste Prozessdaten, Statusinformationen und Fertigungsschritte erfasst, ausgewertet und zur Verfügung gestellt werden. Im Ergebnis wird der Gestaltungsraum der Mitarbeiter vergrößert und so das betriebliche Arbeiten und Leben verbessert.
Projektbeschreibung
Im ersten Schritt erfolgt eine Implementierung des Systems am Fachgebiet Fertigungstechnik der Technischen Universität Ilmenau. Zu Demonstrationszwecken wird hier eine aus drei Maschinen bestehende Prozesskette gewählt, in der ein Produkt zunächst additiv aufgebaut und anschließend zerspanend nachbearbeitet wird. Dabei ist eine zusätzliche, für den Zerspanungsprozess notwendige Werkzeugvermessung integriert, deren Ergebnisse ebenfalls über die virtuell erweiterte Realität erfasst werden.
Im nachfolgenden Schritt wird ein solches System bei dem Projektpartner Drehtechnik Jakusch in Saalfeld integriert um den Einsatz von AR-Technologie an ausgewählten Einsatzszenarios zu erproben und die Technologie lückenlos in das vorhandene digitale Ökosystem zu integrieren.
Die Umsetzung der Programmierung der Schnittstellen und der visuellen Anwendung erfolgt in Kooperation mit der Batix Software GmbH aus Saalfeld.
Mehwert für KMU
Die Möglichkeiten der Visualisierung wichtiger Informationen bezüglich Prozessverlauf und Produkt bieten den Mitarbeitern völlig neue Optionen der Erfassung von sowohl Planungs- als auch Prozessdaten. Dabei kann die Anwendung gezielt auf die Anforderungen und Wünsche des Gestaltungsraumes des jeweiligen Mitarbeiters eingestellt und so die Überflutung mit unwesentlichen Informationen verhindert werden. Eine Medienflussunterbrechung, wie sie etwa bei der Arbeit mit Informationen in Papierformat vorliegt tritt nicht mehr auf.
Für den Projektpartner Drehtechnik Jakusch stellt die Anwendung dieser Technologie insbesondere eine Erweiterung der am Standort Saalfeld angewendeten digitalen Arbeitsplattform „Noah“ dar.
Industrie 4.0
- Augmented Reality
Beteiligte
Kontakt
Marcus Glaser
Telefon: 03677/693876
E-Mail: glaser@kompetenzzentrum-ilmenau.digital