Vom 6. September bis zum 24. Oktober fand die Veranstaltungsreihe „Digitaler Stress: Gesund durch die Arbeitswelt 4.0“ statt, die in mehreren Onlineterminen und einem Präsenztermin wertvolle Einblicke und Lösungsansätze rund um das Thema digitaler Stress bot. Organisiert wurde die Reihe von ThEx Wirtschaft 4.0 in Kooperation mit der Modellfabrik Virtualisierung des Mittelstand-Digital Zentrums Ilmenau, INNOFARM Thüringen, TU Dresden, Der Gesundheitskönner, BARMER Krankenkasse – Erfurt, Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH), PRANA FOOD, Healyan GmbH, BEEZ Unternehmensberatung, IBYKUS AG, Schubert GlobalPower, BakkerElkhuizen und dem Netzwerk Gesunde Arbeit EAH-Jena
Die ersten beiden Online-Webinare widmeten sich den mentalen Auswirkungen der Digitalisierung sowie der Rolle von Führungskräften bei der Entlastung von digitalem Stress. Hierbei wurden sowohl theoretische Grundlagen als auch praxisnahe Tipps vermittelt. Die dritte Veranstaltung konzentrierte sich auf konkrete Strategien für Mitarbeitende, um digitalen Stress im Arbeitsalltag besser bewältigen zu können.
Am 24. Oktober fand die Abschlussveranstaltung in Langewiesen bei Ilmenau statt. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Unternehmen und Mitarbeitende die digitale Arbeitswelt gesund gestalten können.
Quelle: © Mittelstand-Digital Zentrum IlmenauZu Beginn der Veranstaltung setzten sich die Teilnehmenden in Gruppenarbeiten mit der Frage auseinander, wie Führungskräfte eine Unternehmenskultur fördern können, die digitale Gesundheit unterstützt. Dabei wurden persönliche Erfahrungen ausgetauscht, aktuelle Unternehmenskulturen reflektiert und sowohl positive Aspekte als auch Verbesserungspotenziale identifiziert. Im zweiten Teil der Veranstaltung entwickelten die Gruppen konkrete Maßnahmen zur Förderung digitaler Gesundheit.
Unter den gesammelten Ideen fanden sich folgende Ansätze:
- Gesundheitskompetenz = Selbstreflexion
Es ist essenziell, sich bewusst zu machen, welche Einflüsse auf einen wirken, und diese anschließend zu bewerten. Dazu gehört auch, sich im Krankheitsfall nicht „krank“ ins Homeoffice zu schleppen, sondern die Arbeitsunfähigkeit zu akzeptieren. Die Leistung ist nach der Genesung ohnehin höher!
- Ständige Erreichbarkeit?
Eine klare Kommunikation über die eigene Erreichbarkeit ist wichtig. Wenn man dem Team erklärt, dass man beispielsweise aufgrund familiärer Verpflichtungen (Kinder abholen, pflegerische Tätigkeiten) zu bestimmten Zeiten nicht erreichbar ist, schafft dies Verständnis. Häufig bestehen falsche Vorstellungen über die Erwartungshaltung von Kollegen (z.B. eine sofortige Antwort auf E-Mails spätabends), die nicht immer der Realität entsprechen. Ein offenes Gespräch kann den digitalen Stress reduzieren.
- Pausen einlegen
Gerade bei Büroarbeit ist es wichtig, kleine Pausen einzubauen. Diese können einerseits der Bewegung dienen (Stretching, ein Spaziergang in die Teeküche, Treppensteigen) oder aber auch dazu dienen, etwas analog zu tun und den Blick vom Bildschirm abzuwenden (z.B. handschriftliche Pläne oder To-do-Listen erstellen).
- Hilfe einfordern
Es ist in Ordnung, um Unterstützung zu bitten. Der Besuch von Veranstaltungen, die die digitale Gesundheit thematisieren, sei es von Arbeitgebern oder Krankenkassen, kann ein erster Schritt sein. Man sollte verschiedene Ansätze ausprobieren, um herauszufinden, was am besten zur eigenen Arbeitsrealität passt.
Dies gilt auch für die Ausstattung des Arbeitsplatzes: Benötigt man beispielsweise einen zweiten Monitor oder eine ergonomische Maus? Bedürfnisse sollten klar kommuniziert werden.
Quelle: © Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau
Die fünfzehn Teilnehmenden verließen die Veranstaltung mit neuen Vorsätzen und Ideen, wie sie ihren Umgang mit digitalem Stress verbessern können.
Wer nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte, aber mehr über das Thema erfahren möchte, dem sei die Publikation „Digitale Arbeit erfolgreich gesund gestalten“ der EAH Jena und AOKplus empfohlen, welche man hier online anschauen oder herunterladen kann.
Bildquellen
- Gruppenarbeit: © Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau
- Diskussion der Ergebnisse in großer Runde: © Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau
- Begrüßung durch Roberto Schmidt: © Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau