Automatisierung als Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit des Mittelstands

Der anhaltende Fachkräftemangel stellt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland vor immense Herausforderungen. Laut aktuellen Studien bewerten knapp drei Viertel der Unternehmen den Mangel an qualifiziertem Personal als größte Hürde. Während große Konzerne zunehmend auf Robotik setzen, um ihre Produktivität zu sichern, fehlt es KMU oft an den notwendigen Ressourcen und dem Wissen zur Integration von Automatisierungslösungen. Modulare und intuitive Systeme, wie sie von der International Federation of Robotics (IFR) und dem Bundesverband Industrie Kommunikation (BVIK) hervorgehoben werden, könnten für KMU ein entscheidender Hebel sein. Sie bieten kostengünstige, flexibel anpassbare Technologien, die keine Programmierkenntnisse erfordern und selbst bei kleineren Serien wirtschaftlich einsetzbar sind. Dennoch fehlt es vielen Unternehmen an Informationen und Expertise, diese Chancen zu nutzen.

Praxisnah: Flexible Fertigungsautomation für Klein- und Großserien

Um solche Lösungen vorzustellen, organisierte die GFE – Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung Schmalkalden e.V. – am 3. Dezember 2024 gemeinsam mit der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) und dem Branchen­netzwerk OptoNet e.V. die Veranstaltung „Flexible Fertigungsautomation für Klein- und Großserien“. Das Event bot wertvolle Einblicke in innovative Automatisierungstechnologien und zeigte praxisnah, wie diese in KMU integriert werden können.

Ein Highlight war die Live-Demonstration des modularen Automationssystems „Acubez 1000“. Das System zeigte eindrucksvoll, wie vielseitige Modularität, intuitive Bedienung und beeindruckende Effizienz zusammenwirken. Ein solches Cobot-System lässt sich flexibel an Funktionalität und Kapazität anpassen, benötigt keine Programmierkenntnisse und erlaubt die schnelle Einrichtung neuer Teile innerhalb von nur 15 bis 30 Minuten. Damit ist es auch für kleinere Serien wirtschaftlich einsetzbar. Durch seine kompakte Bauweise und Schnittstellen wie CE-konforme Sicherheitsmechanismen passt sich das System perfekt an bestehende Fertigungsumgebungen an. Unternehmen profitieren von gesteigerter Prozessstabilität und kurzen Amortisationszeiten. Die Live-Demonstration veranschaulichte eindrucksvoll den praktischen Nutzen und die Vielseitigkeit der Lösung.

Quelle: © Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau

Neben dieser Präsentation umfasste die Veranstaltung weitere Programmpunkte wie Einblicke in die internationalen Wirtschaftsbeziehungen Thüringens, Pitches verschiedener Start-ups und eine Besichtigung der modernen Entwicklungs- und Fertigungsumgebung der GFE.

Netzwerk für „Menschzentrierte Automatisierung in KMU“ gestartet

Die Veranstaltung war nicht nur eine Plattform für den Austausch und die Präsentation innovativer Lösungen, sondern auch der Startschuss für ein neues Projekt: die Gründung eines Thüringer ZIM-Netzwerks unter dem Motto „Menschenzentrierte Automatisierung für KMU“. Gemeinsam mit dem Thüringer Zentrum für Maschinenbau (ThZM) wird die GFE ein Netzwerk schaffen, das benutzerfreundliche Automatisierungslösungen speziell für KMU entwickelt. Der Fokus liegt dabei auf einfacher Bedienbarkeit, geringer Einstiegshürde und der Berücksichtigung menschlicher Bedürfnisse in Automatisierungskonzepten. Ziel ist es, KMU bei der Implementierung moderner Automatisierungstechnologien insbesondere im Bereich kleiner und mittlerer Serien zu unterstützen und ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern.

Einladung zur Mitgestaltung

Unternehmen und Fachleute, die daran interessiert sind, Automatisierungslösungen der Zukunft in KMU mitzugestalten, sind herzlich eingeladen, sich der Initiative anzuschließen. Das geplante Netzwerk bietet eine Plattform für Kooperation, Wissensaustausch und die gemeinsame Entwicklung zukunftsweisender Technologien.

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Herrn Benjamin Hofmann (b.hofmann@gfe-net.de, Tel. +49 3683 6900-19).