Anlässlich eines Statusworkshops besuchten Frau Cindy Lauke vom BMWi, Herr Yannick Witt vom DLR und Herr Peter Stamm von der WIK – Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste GmbH das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Ilmenau.
Auf dem Plan stand zunächst ein Besuch in der Modellfabrik „3D-Druck, Individualisierte Produktion und Digitale Arbeitswelten“ in Jena an der dortigen Ernst-Abbe-Hochschule. Das Team der Modellfabrik führte die Gäste unter Leitung von Prof. Jens Bliedtner durch die verschiedenen Labore der Modellfabrik. Kernstück des Rundgangs war die „Private Cloud“, mit der kleinen und mittleren Unternehmen demonstriert wird, wie man Produktions- und Rechentechnik intern vernetzen kann. Es wurde ein 3D-Druck über die Cloud angelegt und gestartet, an verschiedenen Stationen der Druckfortschritt beobachtet und am Ende die fertigen Teile am Drucker entnommen. In den 3D-Druck-Laboren erläuterten die Experten die Vor- und Nachteile der Verfahren und zeigten Beispiele für Anwendungen. Demonstriert wurden auch die Erweiterung der Cloud um Maschinen der spanenden Fertigung und die neue Raumklimaüberwachung mit Hilfe eines Sensornetzwerks, die in Kooperation mit der Modellfabrik Migration installiert worden ist. Auch ein Ausblick auf die Integration weiterer Fertigungstechnik und Anlagen zur Werkzeugverwaltung in diese interne Vernetzungslösung wurde gegeben.
Im Bereich der individualisierten Produktion durften Frau Lauke und die Herren Witt und Stamm beim Laserstrahlmarkieren selbst mit anpacken. Sie gaben die Beschriftungstexte am Rechner ein, die dann live mit dem Laser auf verschiedene Teile geschrieben wurden. Stefan Meier hat dabei die Unterschiede von Beschriftungsverfahren erläutert und von einem Projekt berichtet, in dem die Modellfabrik ein Unternehmen bei der Auswahl entsprechender Technik unterstützt.
Danach ging die Reise nach Ilmenau. Bei einem Rundgang mit dem Modellfabrikverantwortlichen Dr. Frank Spiller durch die Modellfabrik Migration am IMMS Ilmenau wurde der Demonstrator zur Füllstandsüberwachung vorgestellt. Dieses Demonstrationsobjekt veranschaulicht eine Lösung zur automatischen Erfassung des Füllstandes von Materiallagern (z.B. Kartons für den Produkt- oder Ersatzteilversand) und zur automatischen Benachrichtigung von Zulieferern, um diese „just in time“ über Menge und Zeitpunkt der benötigten Materialien zu informieren.
Am Beispiel von drei modellhaften Spritzgussmaschinen wurde beim Demonstrator „Energiemanagement von Maschinen und Anlagen“ gezeigt, wie unter Verwendung kommerziell verfügbarer Komponenten für die Energieverbrauchsmessung und für das Schalten von elektrischen Verbrauchern der Gesamtleistungsbedarf überwacht und nach verschiedenen Kriterien gemanagt werden kann. Bei diesem Demonstrator ist eine intelligente Mehrfachverteilerleiste mit einem industriegeeigneten Mini-PC vernetzt, wodurch Verbraucher ferngemessen und -geschaltet, sowie Details zum Leistungsbedarf über ein Display visualisiert werden können.
Die Gäste konnten außerdem den Sensorkoffer begutachten, der schnell und einfach die Möglichkeiten nachrüstbarer Sensorik für Unternehmen verdeutlicht und der von Unternehmen für Testmessungen ausgeliehen werden kann. Mit der VR-Brille der Modellfabrik gewannen die Besucher, angeleitet von Dr. Tino Hutschenreuther, ganz neue Einblicke in das TSN-Labor, welches technologische Grenzen beim Aufbau datenintensiver industrieller Echtzeitanwendungen untersucht.
Im Anschluss stand der Besuch bei der Modellfabrik Vernetzung an der TU Ilmenau auf der Agenda. Die Gäste wurden vom Koordinator des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Ilmenau, Prof. Jean Pierre Bergmann, begrüßt und direkt zum Demonstrator „Vernetzung von Produktionsprozessen“ geführt. Dort stellte Maxim Reimche die vernetzte Fertigung am Beispiel eines Schraubendrehers vor.
Im Anschluss präsentierte Mathias Eiber den Gästen die neusten Demonstratoren der Modellfabrik Zunächst wurde das Demonstrationsprojekt „Schweißen 4.0“ vorgestellt, bei dem sich Mitarbeiter auf ihre Schweißgeräte buchen können und diese dann anhand der hinterlegten Arbeitspläne automatisch den richtigen Drahtvorschub und die richtige Spannung für das zu bearbeitende Werkstück einstellen.
Danach wurde den Gästen der Blockchain-Demonstrator vorgeführt. Er zeigt eine Anwendungsmöglichkeit der Blockchain-Technologie in der kooperativen Wertschöpfung. Sie macht die Datenübertragung bei der Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg und durch verschiedene Fertigungsprozesse, zum Beispiel Lichtbogendraht-Auftragschweißen und anschließende Zerspanung, sicher, transparent und effizient. Im Anschluss folgte eine Führung durch das Fachgebiet Fertigungstechnik der TU Ilmenau. Die Gäste konnten 3D-gedruckte Metallbauteile betrachten und bekamen Einblick in spezielle Verfahren wie z.B. das Rührreibschweißen oder das hochgeschwindigkeits-Laserschweißen mit Reduktion der Spritzerbildung.
Möchten auch Sie mehr über die Modellfabriken und ihre Angebote wissen? Schreiben Sie uns unter info@www.kompetenzzentrum-ilmenau.digital!
Impressionen aus der Modellfabrik 3D-Druck:
Impressionen aus der Modellfabrik Migration:
Impressionen aus der Modellfabrik Vernetzung: