Am 30. November und 1. Dezember fand der Digital Gipfel 2020 statt.
Statt in Jena fand der diesjährige Digital Gipfel ausschließlich online statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Thema „Digital nachhaltiger leben“. In Zeiten, in denen Homeoffice und eine Digitalisierung der Arbeit von Nöten sind, ist dieses Thema aktueller denn je. 2015 haben die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen die Agenda 2030 verabschiedet mit dem Ziel, die Lebenssituation der Menschen zu verbessern und zeitgleich unseren Planeten für nachfolgende Generationen lebenswert zu halten.
Am ersten Gipfeltag konnten die Zuschauer in drei Foren an einer Vielzahl von relevanten Diskussionen teilnehmen. Im Beitrag „Neue Geschäftsmodelle für eine zirkuläre Wirtschaft“ ging es u.a. darum wie digitale Standards helfen können. Nur durch DIN Standards könne Plastik bald Geschichte sein, meint Christian Schiller von der cirplus GmbH. Für die zirkuläre Wirtschaft brauche es einen ganzheitlichen systematischen Ansatz. Einen klaren Fahrplan über die Normen, die schon bestehen und die, die wir noch benötigen. Viele Unternehmen kennen ihre Normungsbedarfe in der Digitalisierung noch nicht. Es muss eine Roadmap erarbeitet werden, die europäisch gedacht ist, so Benjamin Hein von DIN – Deutsches Institut für Normung.
Im anschließenden Gipfelkino wurden ausgewählte Videos gezeigt wie z.B. ein Rechenzentrum von WestfalenWind, das in eine Windkraftanlage integriert wurde. Eine technologische Innovation, die aus der Nachhaltigkeit heraus entstanden ist. Außerdem wurde ein Teil der über 30 Kurzfilme gezeigt, die für weitere themenrelevante Projekte gedreht wurden. Die Zuschauer konnten sich alle Kurzfilme auf Projektseiten anschauen und mit den Projektverantwortlichen per Video- und Textchat in Kontakt treten. Unsere Modellfabriken Vernetzung, 3D-Druck, Migration und Prozessdaten durften auch eigene Videos beisteuern.
Am zweiten Tag eröffnete Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier den Gipfel. Bei der Digitalisierung und den Daten ginge es um Souveränität und nicht Autarkie. Die Globalisierung solle nicht zurückgedreht werden, zeitgleich wolle man aber weniger abhängig von Dritten sein, meint Altmaier. GAIA-X, die europäische Plattformlösung, werde dabei eine tragende Rolle spielen. Auch der Einsatz von KI solle ausgeweitet werden. Insgesamt haben sich die Mittel für die Weiterentwicklung digitaler Technologien vervierfacht seit dem Antritt der Bundesregierung, so Altmaier weiter.
Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, ging in ihrem Beitrag darauf ein, dass digitale Technologien dabei helfen können globale Emissionen um 15 % zu senken. Super-Computer spielen hierbei eine wichtige Rolle. So unterstützt KI schon jetzt beispielsweise Landwirte dabei den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren. Die neue Initiative Destination Earth nutzt neueste Technologien, um dabei zu helfen Klimawandel besser zu verstehen. Mit Hilfe eines digitalen Zwillings, einem Begriff, den man aus der Industrie 4.0 kennt, soll die Erde in digitaler Form dargestellt werden, um verschiedene Szenarien durchgehen zu können und konkretere Vorhersagen treffen zu können.
„Die Zeit drängt, dass wir Nachhaltigkeitsziele sehr schnell erreichen müssen“, betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem Gespräch mit Miriam Meckel von der ada Learning GmbH und Bitkom-Präsident Achim Berg. Die Frage der Abwägung von technologischem Fortschritt auf der einen und dem Schutz der Daten auf der anderen Seite müsse kulturell immer wieder neu ausgehandelt werden, so Merkel. Klar sei aber, dass dieser Prozess nun schnell gehen müsse, um zum Beispiel den Zielen beim Klimawandel nicht weiter hinterherzuhinken.
Herr Berg wurde in der Paneldiskussion gebeten Forderungen an die Politik zum Thema Digitalisierung und Wirtschaftlichkeit zu formulieren: „Ich habe drei politische Forderungen: Grundlagen sichern (z.B. durch Cloud-Technologie oder FuE), Prioritäten definieren, Gründergeist stärken.“ Diese Forderungen wurden von der Kanzlerin positiv aufgenommen. Zur Förderung von FuE sagte sie: „Es hat sich, zum Beispiel im KI-Bereich, durchgesetzt, das wir stark Hubs fördern, um in eine Mittellage zu gelangen. Die Hubs sind im Grunde Zentren.“
Wenn Sie Fragen zur Umsetzung digitaler Nachhaltigkeit haben oder vor der Lösung andere Digitalisierungsprobleme stehen, dann kontaktieren Sie uns. Wir helfen Ihnen gerne weiter.