Quelle: © Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau
Unser gemeinsames Projekt mit der PREALIZE GmbH geht dem Ende entgegen. Während der Entwicklung der App bil|d|ich digital® hat die Modellfabrik 3D-Druck, Individuelle Produktion und Digitale Arbeitswelten das Unternehmen aus Hof unterstützt. Nun steht die App: Als eine von über 6 Millionen.1 Um sich in dieser Menge an Angeboten hervorzuheben und für potenzielle Nutzer sichtbar zu werden, stand im letzten Schritt unseres Projektes die Frage der besten Vermarktungsstrategie im Raum. Gemeinsam mit der FLYACTS GmbH aus Jena haben sich Ralf Klinkowski und die beiden Geschäftsführerinnen der PREALIZE GmbH, Cornelia und Yvonne Jeschek, für zwei Workshop-Tage zum Thema App-Vermarktung zusammengesetzt.
Die Situation
Am ersten Tag standen grundlegende Fragen im Raum: Will man im Weiteren den perfekten Marketing-Mix erreichen, gilt es, die Marketing-Maßnahmen auf die entsprechenden Kundengruppen anzupassen. Eine Methode, um sich klar zu werden, wer diese Käufer sind, ist die Entwicklung von Persona, also fiktiven Charakteren, anhand derer man ein Bild vom durchschnittlichen Kunden vor Augen hat. Mittels eines interaktiven Formates wurden solche Persona Profile für die potenziellen Käufer der App entwickelt. Ein solches Profil zu entwickeln ist nicht unbedingt einfach, denn man muss Gemeinsamkeiten zumeist heterogener Kunden finden. Dabei geht es nicht nur darum, welche Rolle eine Persona hat, sondern auch, ob sie sich in Ihrer Freizeit eher im Literaturkreis aufhält oder ehrenamtlich im Fußballverein engagiert. Die beiden Geschäftsführerinnen der PREALIZE GmbH haben in der Diskussion fünf solche Profile von ihren durchschnittlichen Kunden entworfen. Eine der entwickelten Persona wurde „Thomas Führungskraft“ getauft.
Die Umsetzung
Nun galt es, die Strategien für Produkt-, Preis-, Distributions- und Kommunikationspolitik zu verfeinern – also den optimalen Marketing-Mix aufzustellen. Zuerst haben wir anhand der Empfehlungen der FLYACTS GmbH ein Auge auf die Produktpolitik geworfen. Neben Input zur Konzeption und dem Datenhandling spielen hier unsere Personae wieder eine Rolle. Greift „Thomas Führungskraft“ vielleicht auch gern einmal im Park auf die App zu, müssen die Kontraste in der App so gewählt werden, dass eine gute Lesbarkeit sichergestellt ist. Um eine App entsprechend der Nutzungsgewohnheiten zu optimieren, ist es wichtig, diese Gewohnheiten zunächst kennenzulernen. Das geht beispielsweise durch Tracking-Tools. Am Beispiel von Google Analytics2 haben wir solche Optimierungsmöglichkeiten für Apps diskutiert.
„Heute reicht es nicht mehr, einfach die App in die App-Stores zu stellen.
Sie müssen aktiv vermarktet werden.“
FLYACTS GmbH / Workshop App-Vermarktung / 13. & 14.08.2018
Neben der Produkt- (und damit dem Nutzen) spielt die Preispolitik eine wichtige Rolle. Die Frage ist nicht einfach nur, ob die App am Ende 99 Cent oder 5 Euro kosten soll. Die Zahlungsbereitschaft für Apps ist eher gering, da die Kunden diese selten vorher testen können. Die Bandbreite der Strategien reicht daher von kostenfreien Angeboten über In-App-Käufe bis hin zu Abo-Modellen. Die Distributionspolitik von Apps beschäftigt im Gegensatz zu materiellen Produkten hauptsächlich mit der Platzierung in den App-Stores. Die deutlich dominierenden Plattformen sind der Google Play Store und Apples App Store. Vergleicht man die beiden Plattformen so verzeichnete Google im Oktober 2017 etwa 3,361 Millionen Apps und Apple 2,2 Millionen.3 Während man im Google Play Store auf eine viel höhere Zahl an Kunden zurückgreifen kann, sind die Käufer im Apple App Store durchschnittlich zahlungskräftiger, berichtet Anne Schulze von der FLYACTS GmbH. Am Ende des zweiten Workshop-Tages stand die Kommunikationspolitik im Vordergrund. Zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Vermarktung müssen Überlegungen anzustellen. Angefangen von der einheitlichen Bildwelt bis hin zum schlagwortoptimierten Text im App-Store muss alles gut durchdach sein. Letzterer stand dann auch am Ende des Workshops fest.
Das Resümee
Zwei Tage wurden die vier Elemente des Marketing-Mix akribisch durchleuchtet. Es wurden Beispiele verglichen, diskutiert, optimiert und angepasst. Das Ergebnis findet sich in der App bil|d|ich digital® wieder. Die Geschäftsführerinnen der PREALIZE GmbH waren mit den Ergebnissen des Workshops zufrieden. Entsprechend positiv fiel das Feedback für die Modellfabrik aus: „Wir haben das Gefühl, mit unserem Digitalisierungsprojekt einen sehr großen Schritt nach vorne gekommen zu sein.“, sagte Frau Jeschek.
Ansprechpartner:
Constance Möhwald
Modellfabrik 3D-Druck
Telefon: 03641/205-128
E-Mail: moehwald@kompetenzzentrum-ilmenau.de
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1 Statista (2018): Anzahl der angebotenen Apps in den Top App-Stores bis Oktober 2017
2 Alternativen sind z.B. App Annie, Appfigures, Flurry, Apptamine, etc.
3 Statista (2018): Anzahl der angebotenen Apps in den Top App-Stores bis Oktober 2017
Bildquellen
- Fragebogen: © Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau