Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Digitales Handwerk und dem Thüringer Kompetenzzentrum Wirtschaft 4.0 veranstaltete unsere Modellfabrik 3D-Druck am 23. Juni 2021 ein Online-Seminar zum Thema „Individuelle Produkte, Ersatzteile und Hilfsmittel im 3D-Druck herstellen – Praktische Anwendungsbeispiele für das Handwerk“.
Nach einer kurzen Vorstellung der beiden Förderinitiativen erläuterte Oliver Eismann vom Zentrum Digitales Handwerk in einer Live-Schalte aus der Handwerkskammer für Oberfranken die Potenziale des 3D-Drucks und gab Einblicke in die Herstellung von Bauteilen mit der LBM (Laser Beam Melting)-Technologie. Mit diesem Verfahren können Prototypen und Kleinserien mit komplexem Design aus Metall hergestellt werden. Beim Rundgang durch die Werkstatt in Bayreuth erlebten die 14 Teilnehmenden, wie diese Technologie funktioniert und welche Vorteile der schichtweise Aufbau von Objekten bietet, zum Beispiel für Anwendungen im Leichtbau. Andererseits ist der Einsatz dieses pulverbettbasierten Verfahrens auch mit Herausforderungen verbunden. So erfordert beispielsweise der Umgang mit den Metallpulvern das Beachten verschiedener Sicherheitsvorkehrungen und auch das Entfernen der Stützstrukturen ist oft aufwändig.
Anschließend stellte Constance Möhwald von der Modellfabrik 3D-Druck verschiedene 3D-Druck-Verfahren für Kunststoffe vor. Hier ist die Bandbreite um einiges größer und dementsprechend für einen Handwerkbetrieb auch die Auswahl komplexer, ein geeignetes Verfahren zu finden. Daher kommt der Aufnahme der Anforderungen besondere Bedeutung zu. Auswahlentscheidend ist der Einsatzbereich. Dazu zählen neben der Stückzahl herzustellender Teile, die erforderlichen mechanischen Eigenschaften, die Anforderungen an die Oberflächengüte und die Möglichkeiten der Nachbearbeitung. Auch hinsichtlich der Kosten gibt es große Unterschiede. Die Bandbreite reicht von kleinen Desktop-Geräten für wenige hundert Euro bis hin zu Industrieanlagen im sechsstelligen Bereich, die vor allem bei 3D-Druck-Dienstleistern eingesetzt werden. Daher ist auch die Nutzung externer 3D-Druck-Kapazitäten eine Option, die mit betrachtet werden sollte.
Auf Nachfrage einer Teilnehmerin wurde schließlich auch der Einsatz nachhaltiger Werkstoffe gemeinsam diskutiert, Beispiele und Erfahrungen ausgetauscht.
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Bildquellen
- Blick in die Maschine: (© HWK für Oberfranken)
- Anwendungsbeispiele: (© Kompetenzzentrum Digitales Handwerk)