Am 28. Februar 2025 startete die neue Werkstattreihe „KI Pioniere in der Unternehmenskommunikation“ des Mittelstand-Digital Zentrums Ilmenau. Mit 41 Teilnehmenden war die erste Veranstaltung gut besucht. Das Thema „KI zur Contententwicklung für Newsletter, Social Media & Co.“ bot wertvolle Einblicke in die Potenziale KI-gestützter Prozesse in der Unternehmenskommunikation. Im Mittelpunkt stand die Vorstellung eines Entwicklungsprojekts der Firma M&L AG, welches den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur automatisierten Erstellung von Newslettern zum Ziel hatte.
Ausgangssituation & Problemstellung
Die moderne Unternehmenskommunikation ist mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert. Die kontinuierliche Recherche nach aktuellen und relevanten Inhalten erfordert erheblichen Zeitaufwand und bindet wertvolle Ressourcen. Gleichzeitig müssen Unternehmen sicherstellen, dass ihre Botschaften nicht nur informativ, sondern auch ansprechend und zielgruppengerecht formuliert sind. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, eine konsistente und einheitliche Kommunikation über verschiedene Kanäle hinweg – von Newslettern über Social Media bis hin zur Unternehmenswebsite – sicherzustellen. Hinzu kommen rechtliche Aspekte und die Notwendigkeit der Qualitätssicherung, um beispielsweise Urheberrechtsverletzungen oder Fehlinformationen zu vermeiden.
1. Innovations- und Veränderungsprozess
Künstliche Intelligenz kann Unternehmen dabei unterstützen, diese Herausforderungen effizient zu bewältigen, indem sie relevante Inhalte recherchiert, automatisiert generiert und passende Bilder erstellt. Dies reduziert den manuellen Aufwand erheblich und verbessert die Effizienz.
Die Referenten Joachim Matthes (Director Corporate Communications, M&L AG) und Johann Schippers (Head of Innovation & Solution Development , M&L AG) präsentierten dazu ein praxisnahes Beispiel, wie generative KI in den Kommunikationsprozess der M&L AG integriert wurde. Sie berichteten ausführlich über ihre Planung zur Einführung generativer KI, den Projektverlauf, die erzielten Ergebnisse und die erfolgreiche Integration in die Routineprozesse der Unternehmenskommunikation. Dabei gaben sie den Teilnehmenden nicht nur einen praxisnahen Einblick in den Entwicklungsverlauf, sondern diskutierten auch kritisch die mit der Technologie verbundenen Potenziale und Herausforderungen.
Der Innovationsprozess gliederte sich hierbei in drei Phasen:
- Entdecken: Identifikation von Bedürfnissen und Herausforderungen
- Validieren: Analyse der Skalierbarkeit und Wirtschaftlichkeit
- Erschließen: Technische Umsetzung und iterativer Verbesserungsprozess
Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung einer klaren Anforderungsaufnahme und eines iterativen Entwicklungsprozesses, um den größtmöglichen Mehrwert aus KI-gestützten Tools zu ziehen.
2. Leistung & Mehrwert: Automatisierte Content-Erstellung
Ein zentraler Punkt der Werkstatt war die Live-Demonstration der entwickelten KI-gestützten Newsletter-Erstellung. Folgende Prozessschritte wurden dabei durch die KI übernommen:
✅ Automatisierte Recherche relevanter Inhalte aus über 50 Quellen
✅ Vor-Formulierung von Beiträgen mit Fokus auf Unternehmensbezug
✅ Automatische Bilderstellung für ansprechende visuelle Gestaltung
✅ CI/CD-konforme Formatierung für ein einheitliches Erscheinungsbild
✅ Gesamthafte Paraphrasierung, um Urheberrechtsverletzungen zu vermeiden
Die Teilnehmenden konnten hierbei interaktiv mitwirken und live erleben, wie schnell und effizient ein vollständiger Unternehmens-Newsletter mit KI-Unterstützung erstellt werden kann. Zudem erhielten alle interessierten Teilnehmenden Zugang zu einer 2-wöchigen Demo-Umgebung, um das vorgestellte KI-Tool selbst zu testen.
3. Austausch & Learnings aus dem Best Practice
Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Implementierungsprozess der M&L AG fassen wir hier noch einmal zusammen:
✔ Problemorientierte Umsetzung: Nicht die Technologie, sondern der konkrete Nutzen für das Unternehmen steht im Fokus.
✔ Manuelle Tätigkeiten minimieren: KI sollte vor allem repetitive und zeitintensive Aufgaben übernehmen.
✔ Ergebnisoffenes Testen: KI ist kein Selbstzweck – erst der Praxistest zeigt den tatsächlichen Mehrwert.
✔ Iterative Entwicklung: Klein starten, testen und sukzessive optimieren.
Johann Schippers betonte: „Für KI-Projekte gelten dieselben Spielregeln wie für alle anderen Innovationsprojekte – der Mehrwert im Anwendungsfall ist entscheidend und nicht die Technologie an sich.“
Ausblick: Wie geht es weiter?
Die virtuelle Werkstattreihe des Mittelstand-Digital Zentrums Ilmenau wird in den kommenden Monaten fortgesetzt. Geplant sind weitere Sessions zu den Themen
- „Intelligente & effiziente Bildgenerierung“ (28. März 2025)
- „KI-Technologie in der Microsoft 365 Umgebung“ (04. April 2025)
Die 90-minütigen Webinare dieser Reihe zielen darauf ab, fundierte Grundlagen und praxisnahes Wissen zur Integration von KI-Tools in bestehende Kommunikationsprozesse zu vermitteln. Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, von den Erfahrungen führender Unternehmen zu profitieren und KI in die tägliche Arbeit ihrer Unternehmenskommunikation zu integrieren! Sie lernen unterschiedliche Anwendungsszenarien kennen und erhalten Einblicke in die Prozessgestaltung der Implementierung. Zudem werden Fragen zur Auswahl geeigneter KI-Tools, möglichen Hürden, Risiken und Mehrwerten thematisiert.
Bei Fragen und Wünsche zur Veranstaltung steht Ihnen Dr. Ninette Florschütz von der Modellfabrik Vernetzung gerne zur Verfügung:
📞 Dr. Ninette Florschütz | Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau
📧 florschuetz@kompetenzzentrum-ilmenau.de
🌐 www.zentrum-ilmenau.digital
Bildquellen
- KI-Pioniere: DALL-E