Am 28. Oktober lud das Netzwerk Mittelstand-Digital kleine und mittlere Unternehmen zum mittlerweile achten Mittelstand-Digital Kongress. Die Online-Veranstaltung stand ganz unter dem Motto „Nachhaltigkeit und Digitalisierung“.
Thomas Jarzombek, MdB und Beauftragter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) für die digitale Wirtschaft und Start-ups eröffnete den Kongress und sprach von den Herausforderungen, aber auch von den Chancen der Corona-Pandemie für den Mittelstand. Pandemie, Klimawandel und technologische Entwicklung setzten die gesamte Wirtschaft unter Druck, aber statt passiv zuzusehen, gestalten viele Unternehmen mit Kreativität und Innovation ihre Zukunft. Sie transformieren sich im Rekordtempo, digitalisieren ihre Prozesse und Wertschöpfungsstrukturen, erschließen digitale Marktplätze, etablieren innovative Vertriebskanäle und profitieren so insgesamt von der Digitalisierung. „Digitalisierung kostet viel Mühe, ist es aber definitiv wert.“, so Jarzombek. „Die kostenfreien Angebote der Zentren im Mittelstand-Digital-Netzwerk sind hier eine große Hilfe.“
Dem stimmte auch Gesa Förster, neue Referatsleiterin Mittelstand-Digital, in ihrem Grußwort zu. Sie stellte die drei Säulen von Mittelstand-Digital vor: die aktuell 27 Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren und Mittelstand-Digital Zentren, die Angebote von IT Sicherheit in der Wirtschaft und die bis 2024 verlängerte Unternehmensförderung „Digital Jetzt“ des BMWi. Zudem wies sie auf das geplante KI-Hub Sachsen-Thüringen der Mittelstand-Digital Zentren Ilmenau und Chemnitz hin. „Corona hat die digitalie Transformation erzwungen und beschleunigt.“, so Förster. „Wir sollten die Chance ergreifen für eine nachhaltige digitale Transformation“.
Quelle: © Mittelstand-Digital Zentrum IlmenauWie das geht und was Nachhaltigkeit überhaupt bedeutet, das erklärte Prof. Dr. Dr. Ortwin Renn, Wissenschaftlicher Direktor des IASS Potsdam in seiner Keynote über die Nachhaltigkeitstransformation bei kleinen und mittleren Unternehmen. Nachhaltigkeit bestehe aus drei zentralen Punkten: Dekarbonisierung, Dematerialisierung (Ressourceneffizienz) und Renaturalisierung. „Digitalisierung bedeutet nicht automatisch Nachhaltigkeit, kann aber dafür genutzt werden“, so sein Fazit.
Nachhaltigkeit, Digitalisierung und was Unternehmen von Start-Ups lernen können – das waren nur einige der Punkte, die in der folgenden Podiumsdiskussion, moderiert von Prof. Dr. Pia Sue Helferich vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kommunikation, erörtert wurden. Zu Gast vor Ort waren Prof. Dr. Irene Bertschek (ZEW Mannheim), Prof. Dr. Joachim Metternich (TU Darmstadt) und Yvonne Zwick (B.A.U.M. e.V.). Online zugeschalten waren Annette Dietz (Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung KOFA) und Prof Renn.
Nach einer angeregten Diskussion und einer kurzen Pause konnten die Gäste des Mittelstand-Digital Kongresses aus einer von vier Live-Schalten zu Digitalisierungsbeispielen vor Ort wählen. Vorgestellt wurden ermutigende und impulsgebende Umsetzungsprojekte zwischen Zentren aus dem Mittelstand-Digital-Netzwerk und Unternehmen.
Quelle: © Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards
Bildquellen
- Podiumsdiskussion: © Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau
- Digitalisierungsprojekt FairCup mit Bettina Bartz und Sibylle Meyer: © Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards
- Prof. Pia Sue Helferich und G. Förster: © Yvonne Zwick