Produktionsoptimierung mithilfe eines visuellen Shop-Floor-Management-Systems

Dieser Beitrag wurde erstellt, um kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) Einblicke in Lösungsansätze und Möglichkeiten der Digitalisierung zu geben und Anregungen für eigene Optimierungsmaßnahmen zu bieten. Es handelt sich um ein Umsetzungsprojekt des Mittelstand-Digital Zentrums Ilmenau mit einem regionalen Unternehmen.

 

Einführung und Ausgangssituation

Die Pyramid Computer GmbH, ansässig im Thüringer Werk Arnstadt, möchte durch die Implementierung eines neuen Shop-Floor-Management-Tools die Kommunikation in den Produktions- und Montageprozessen optimieren. Im Zuge kontinuierlicher Verbesserungsprozesse und neuer unternehmerischer Herausforderungen ist die aktuelle Lösung nicht mehr effizient genug und verursacht zu hohe Anwendungskosten. Die Werkleitung möchte daher ein neues System integrieren, das eine vollständige und automatisierte Datenerfassung sowie eine strukturierte Visualisierung in der erforderlichen Datentiefe zu vertretbaren Kosten ermöglicht. Ziel ist es, die Effizienz und Transparenz der Auswertung der Fertigungsprozesse zu steigern.

 

Herausforderung und Vorgehen

Als Hauptanforderungen für das neue System wurden eine vollständige und systematische Datenerfassung, eine automatisierte Datenübertragung und -verdichtung, eine strukturierte und transparente Visualisierung sowie eine Integration in das bestehende Arbeitsumfeld zur Minimierung von Schulungsaufwand und Schnittstellenpflege definiert.

Im ersten Schritt fand eine umfassende Prozessanalyse statt, um die bisherigen Funktionen und Informationsbedarfe zu evaluieren. Basierend auf den verfügbaren technischen und strukturellen Ressourcen wurden notwendige und mögliche Schnittstellen identifiziert. Die vorliegenden Schwachstellen und Verbesserungspotentiale wurden systematisch analysiert und funktionale sowie technische Lösungsansätze zur Behebung erarbeitet.

 

Quelle: © Jakub Żerdzicki – Unsplash

 

Lösungsansatz

Ein Lösungsansatz besteht in der Entwicklung individuell programmierbarer Datenmasken innerhalb der bestehenden ERP- und Produktivitätsanwendungen MS Dynamics und MS 365 Office. Diese Datenmasken ermöglichen nicht nur, bestehende Systeme vollumfänglicher zu nutzen und deren Potenziale auszuschöpfen. Auch erlauben sie eine systematische und effiziente Datenerfassung ohne zusätzlichen Aufwand, da die benötigten Daten bereits im System vorliegen. Zusätzlich können die zugehörigen Automatisierungsfunktionen und KI-gestützten Assistenten (wie Forms, Power Automate und Power-BI) genutzt werden, um die erfassten Daten zu verdichten, zu übertragen und visuell strukturiert darzustellen.

Durch die Nutzung von bereits eingesetzten Anwendungen reduzieren sich die Aufwendungen für Nutzerschulungen, Schnittstelleneinrichtung und -pflege erheblich. Weiterhin können die Lizenzkosten für das momentan eingesetzte externe Tool eingespart werden. Durch die Einbeziehung der hauseigenen IT-Abteilung in den Entwicklungsprozess kann darüber hinaus frühzeitig Wissen transferiert werden, sodass zukünftige Systemerweiterungen selbstständig durchgeführt werden können.

 

Erwartungen und Zielsetzungen

Mit dem neuen Shop-Floor-Management-System sollte die Pyramid GmbH die Auswertung ihrer Produktionsprozesse, hinsichtlich Qualität und Abweichungsanalysen effizienter gestalten, die Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Daten erhöhen, die Kosten und den Aufwand für Schulungen, Lizenzen und Systempflege senken können. Die Implementierung soll zeigen, wie durch gezielte Analyse und Nutzung bestehender Ressourcen signifikante Verbesserungen in der Fertigung und globaler Kommunikationsoptimierung erreicht werden können. Der Lösungsansatz bietet nicht nur kurzfristige Effizienzgewinne, sondern schafft auch eine flexible Basis für zukünftige Erweiterungen und Anpassungen.

Tommy Methe, Head of Operations und Werksleiter bei Pyramid Computer GmbH, fasst zusammen: „Dank der Hilfe der Modellfabrik entwickeln wir ein für unser Unternehmen optimiertes Management-Board, welches nicht nur an unseren verfügbaren Ressourcen und individuellen Informationsbedürfnissen ausgerichtet ist, sondern sich auch smart in die bestehenden Datensysteme einfügt und einen wichtigen Beitrag zur stetigen Weiterentwicklung unserer unternehmerischen Prozesse leistet.“

Ansprechpartner:

Dr. Ninette Florschütz
Modellfabrik Vernetzung
Telefon: 03677/69-5075
E-Mail: florschuetz@kompetenzzentrum-ilmenau.de