Im Projekt ZO.RRO (Zero Carbon Cross Energy System) werden innovative Ansätze entwickelt und erprobt wie kleine und mittelständische Unternehmen aus Industrie und Gewerbe Ihren CO2-Fußabdruck reduzieren, Kosten sparen und dabei netzstabilisierend produzieren können. Das ZO.RRO-Team sucht Praxispartner sowie Partner aus der Energiewirtschaft für die praktische Umsetzung im Feldtest ab 2022.
Bisherige Vorhaben zur Dekarbonisierung des Energiesektors betrachten hauptsächlich die Energiebereitstellung. Die ZO.RRO-These ist, dass auf der Verbraucherseite Unternehmen durch innovative Ansätze eingebunden werden können, um das Energienetz stabil und kostenoptimal mit Erneuerbaren Energien zu betreiben. In dem kurzen ZO.RRO Projekvideo wird die Vision anschaulich dargestellt:
Die Thüringer Energieversorgung soll bis 2050 CO2-neutral sein. Bei einer steigenden CO2-Steuer für freigesetzte CO2-Emissionen kann ein optimal berechneter sektorenübergreifender Technologiemix (aus Strom, Gas, Wasser und Wärme aus Erneuerbaren Energien) Kosten im Unternehmen senken.
Hierfür entwickeln die Forscherinnen und Forscher an TU Ilmenau und Fraunhofer IOSB-AST zusammen mit weiteren Verbundpartnern im ZO.RRO-Projekt ein komplexes System bestehend aus Hard- und Softwarelösungen. Im ersten Schritt wird der optimale Technologiemix unter Berücksichtigung netzstabilisierender Maßnahmen (Systemdienstleistungen) für Thüringen modelliert. Dabei berücksichtigen sie für ihre Berechnungen verschiedene Szenarien, u.a. mit unterschiedlichen Annahmen bzgl. der vorangeschrittenen Integration von PtX-Technologien (z.B. Wärmepumpen). Durch den begleitenden Feldtest mit Thüringer Unternehmen ab 2022 sollen die Modellergebnisse verifiziert und angepasst werden.
Quelle: (© ZO.RRO)
In beteiligten Unternehmen erfasst die eigens entwickelte ZO.RRO-Box detailliert und individualisiert Daten zu den Energieverbräuchen. Ein daran angebundenes CO2-Monitoring-Tool visualisiert den zugehörigen CO2-Fußabdruck und ermöglicht es damit u.a. Optimierungspotenziale im Betrieb schneller sichtbar zu machen. Quasi in Echtzeit können die größten CO2-Verursacher (z.B. Produktionsanlagen) identifiziert werden. Unternehmen profitieren so von Kosteneinsparungen etwa durch entfallende CO2-Zertifikate.
Phase 1 des Vorhabens, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und vom Freistaat Thüringen gefördert wird, endet im Dezember 2021. Im Anschluss startet die Demonstrationsphase unter Einbeziehung von Unternehmen und Kooperationspartnern, die die IT-Systeme testen. Wir suchen Unternehmen zur Mitwirkung im ZO.RRO Labor mit der Zielsetzung einen realitätsnahen Feldtest zur Erprobung der Flexibilisierungsoptionen in der mittelständischen Industrie durchzuführen. Wenn Sie sich beteiligen möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit dem ZO.RRO Team auf.
Weitere Informationen finden Sie auf der ZO.RRO-Website sowie im Projektflyer zum Download (PDF).
Bildquellen
- Grafik: (© ZO.RRO)