{gallery}galerie/20180918_Gruppenbild, connect=sige{/gallery}
Mehr als 120 Vertreter kleiner und mittlerer Unternehmen nahmen am Dienstag, den 18.09.2018, die Gelegenheit wahr, sich auf der 9. Mittelstand 4.0-Regionalkonferenz im Augustinerkloster zu Erfurt über Digitalisierung, Automatisierung und die neue Arbeitswelt zu informieren. Veranstaltet wurde die Konferenz vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Ilmenau, welches unter anderem den Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow und Bundestagsabgeordneten Tankred Schipanski als Gäste gewinnen konnte. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Comedy Company, einem Unternehmenstheather, das die Teilnehmer mit viel Gespür und Witz zum Thema „Arbeit 4.0“ heranführte.
„Die Digitalisierung soll die Menschen nicht ersetzen, sondern unterstützen.“
Dr. Mauricio Matthesius, Geschäftsführer Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Ilmenau
Dr. Mauricio Matthesius, Geschäftsführer des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Ilmenau, eröffnete die Regionalkonferenz mit einem Einblick in die Erfolge des Kompetenzzentrums. Seit der Eröffnung wurden 650 Informationsgespräche geführt, 230 Vorträge, 140 Workshops und Stammtische durchgeführt und 70 Projekte umgesetzt. Insgesamt konnten etwa 12.000 Teilnehmer erreicht werden.
Der Gedanke zur Gründung des Ilmenauer Kompetenzzentrums kam erstmals in einem Gespräch über die Digitalisierung in Thüringer Unternehmen vor etwa drei Jahren auf, erzählte Prof. Jean Pierre Bergmann, Koordinator des Kompetenzzentrums, in seiner anschließenden Rede. Schon damals zeigte sich: es muss sich was tun in Thüringen, sonst haben es die regionalen Unternehmen schwer, bei der internationalen Konkurrenz mitzuhalten.
„Die Digitalisierung ist nicht das Ende des Prozesses, sondern der Anfang.“
Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaats Thüringen
Ministerpräsident Bodo Ramelow beschrieb in seiner Gastrede gelungene Beispiele Thüringer Unternehmen, die durch die Digitalisierung auch im internationalen Markt absolut wettbewerbsfähig sind. So zum Beispiel die WAGO Kontakttechnik GmbH aus Sondershausen. Dank Digitalisierung war es dem Unternehmen möglich, effizienter und günstiger als die Konkurrenz aus China zu arbeiten. Andere Firmen wie die ad hoc gaming GmbH Gera gehen neue innovative Wege in der Arbeitszeitgestaltung. Solche Ansätze seien eine Einladung an Menschen, hier her nach Thüringen zu kommen, betonte Ramelow.
Welche Vorteile durch Digitalisierung entstehen, darüber sprach Frank Fischer, Leiter des Referates „Mittelstand-Digital“ des BMWi. Digitalisiertes Arbeiten ermöglicht eine effizientere Zusammenarbeit, indem es Wege und Zeit spart. Durch Digitalisierung lassen sich Schwankungen in der Produktion kompensieren und sogar Arbeitsunfälle reduzieren.
„Schon kleine Änderungen können große Wirkung haben“
Frank Fischer, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Wie effizient die Unterstützung der Kompetenzzentren ablaufen kann, davon berichtete Steffen Berghof von der Berghof-Systeme aus Königsee. Zusammen mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Ilmenau realisierte er ein Digitalisierungsprojekt. Er sei stolz darauf, zusammen mit dem Kompetenzzentrum praktische Hilfe für ein Unternehmen der Region geleistet zu haben. Jörg Flügge von der Batix Software GmbH aus Saalfeld betonte, dass die Technologien jetzt praktikabel und einsetzbar geworden seien.
Neben vielen interessanten Vorträgen wurden auch Live-Demonstrationen präsentiert, die Digitalisierung zum Anfassen ermöglichten. Es wurden unter anderem Sensoren, 3D-gedruckte Bauteile und eine komplette Arbeit 4.0-Produktionslinie präsentiert, die die Arbeiter bei jedem Handgriff unterstützt und bei Fehlern auch schon einmal korrigierend eingreift. Die Teilnehmer konnten an der sogenannten „Smart Factory“ selbst ein Spielzeugauto zusammenbauen. Der Demonstrator stieß bei den Teilnehmern auf reges Interesse, auch Tankred Schipanski versuchte sich an der „Arbeit 4.0“-Umgebung.
„Widerstand gegen die Digitalisierung ist zwecklos.“
Prof. Jean Pierre Bergmann, Koordinator Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Ilmenau
Im Anschluss fanden verschiedene Workshops statt, bei denen sich die Teilnehmer bereits im Vorfeld aussuchen konnten, ob sie beispielsweise 3D-Drucker programmieren möchten oder lieber lernen, wie man die neue flexible Arbeitswelt erfolgreich im eigenen Unternehmen implementiert. Gut besucht war auch das im Rahmen der Konferenz stattfindende RIS3-Forum. Das Augustinerkloster als Veranstaltungsort kam bei den Gästen und Teilnehmern sehr gut an. Das Kloster, eine Mischung aus Moderne und jahrhundertealter Geschichte, passte ebenso gut zum Thema der Regionalkonferenz wie das Selbstverständnis der Augustiner, im Heute zu leben und für die Zukunft offen zu sein.
Bildergalerie
{gallery}galerie/20180918_Regionalkonferenz, connect=sige{/gallery}