User Experience und User Interface sind in Zeiten der Digitalisierung elementare Bestandteile für jedes Unternehmen. Die Relevanz ist vielen Unternehmenden allerdings nicht bewusst – Sind UX und UI nur Medienbegriffe, die nichts mit dem Unternehmensalltag zu tun haben?
In diesem Blogeintrag werden beide Begriffe näher definiert und differenziert, sowie die Bedeutung für Unternehmen erläutert.
User Experience (UX): Nutzungserlebnis der Kundschaft
Die User Experience ist die gesamte Nutzungserfahrung eines Produkts – wie Nutzende, also z.B. Käufer und Käuferinnen mit einem Produkt interagieren. Das Produkt kann sowohl materiell (beispielsweise die Bedienung einer Fernbedienung), als auch digital (Nutzung von Webseiten, Apps…) sein. Dabei steht das Gesamterlebnis des Nutzenden im Vordergrund, die Bedürfnisse müssen durch die User Experience adressiert werden. Es reicht keine rein funktionale Betrachtungsweise, um Kundschaft an ein Unternehmen zu binden, denn durch Design und funktionale, emotionale und ästhetische Faktoren kann man die Joy-of-Use (Vergnügen während der Nutzung) erhöhen.
Die User Experience fängt nicht erst bei der Nutzung des Produkts an, sondern es kann schon beim Verpackungsdesign, der Landingpage der App/Webseite oder der Anfangsanimation in Infotainment-Systemen in Autos anfangen. Beispiele für innovative Landingpages finden Sie hier.
Außerdem nutzen viele Unternehmen bereits Augmented Reality (AR) um die Nutzungserfahrung virtuell zu gestalten. Mit IKEA kann man über die App eine ganze Wohnung virtuell einrichten oder Douglas, die einen Spiegel entwickelten, indem man verschiedene Make-Up Produkte virtuell auftragen kann.
Da die UX nutzerorientiert ist, durchläuft diese einen langen Prozess: es beginnt mit der Zielgruppenanalyse, gefolgt von der Nutzeranalyse, woraufhin die Konzeptionierung und Umsetzung der Prototypen folgt, welche dann getestet werden. Dann erfolgt das Branding, das Design und die Usability. Als Rahmenbedingung sollte man einen einheitlichen Markenauftritt und Kommunikationsstil wahren, damit das Produkt positiv mit der Marke assoziiert werden kann.
Quelle: © Killian Cartignies - unsplash.com
User Interface (UI): Verbindung zwischen Nutzenden und dem Produkt
Früher verstand man unter einem klassischen Interface die Mensch-Maschinen-Schnittstelle Bedienknöpfe auf einer Maschine oder ein auf einer Maschine montiertes Single-Touch-Display. Heutzutage steuert eine Maschine aber nicht nur Komponenten, sondern sie überwacht und analysiert auch Produktions- und Leistungsdaten.
Im Gegensatz zum UX ist das UI die Verbindung zwischen Nutzenden und Produkt – denn das Wort Interface bedeutet aus dem Englischen übersetzt Schnittstelle/Oberfläche. Hierbei steht die Interaktion zwischen Nutzenden und Produkt im Vordergrund und beeinflussen beispielsweise wie Buttons, Menüleisten, Icons, Schriftarten, Farben etc. auf Klick oder auf Bewegung reagieren und wie ansprechend und reaktionsfähig diese gestaltet sind. Das UI ist dabei das Aussehen und die Haptik des Produkts (z.B. Vibration bei Tastendruck, Ton oder Vibration bei der Einparkhilfe in Autos).
Im UI arbeitet man eng mit UX-Designern und Designerinnen zusammen, denn die Ergebnisse der Studien (Marktforschung, Fokusgruppe und Nutzeranalyse) sind die Grundlage der visuellen Gestaltung, um eine zielgruppenorientierte Farbtheorie und Typographie zu entwickeln. Die Bedienung sollte intuitiv sein und die Klickwege möglichst kurzgehalten werden.
Webseiten sollten an verschiedene Bildschirmgrößen angepasst sein, da keine Grenzen mehr zwischen mobilen Endgeräten vorhanden sind. Animationen und kurze Videos lassen Webseiten lebendiger wirken.
Das Interface ist heutzutage viel umfangreicher, da von Zeit zu Zeit immer mehr Komponenten hinzugefügt wurden, die man unterbringen kann.
Designinspirationen für verschiedene UI-Elementen werden z.B. auf designvault und Nicelydone aufgelistet, zusätzlich veröffentlicht Google jedes Jahr Richtlinien für das Web Design in Android, welche auch in WebApps/Webseiten/Apps implementiert werden können.
Quelle: © usedesignspace - reshot.com
Fazit:
UX und UI mögen zwar auf dem ersten Blick wie Spielereien wirken und als „nicht essenziell“ betrachtet werden, allerdings kann man durch gezielte Analysen die Nutzungserfahrung für die Zielgruppe steigern und somit die Markenbindung durch Design und Nutzungserfahrung verstärken.
Wir alle hatten sicherlich schon einmal eine Erfahrung mit einem Produkt, welches unnötig kompliziert in der Handhabung war und unlogisch wirkte. Wollen Sie, dass ihre Kunden und Kundinnen derart negative Emotionen mit Ihrem Produkt verbinden? Das muss nicht sein. Lassen Sie sich von den Links inspirieren und kommen Sie bei Fragen einfach auf uns zu.
Ansprechpartner:
Josephine Ludwig
Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 03677/69-5076
E-Mail: ludwig@kompetenzzentrum-ilmenau.de
Autorin des Artikels: Giang-Linh Nguyen-Thi, Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau
Bildquellen
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- web UI-UX: IconsX – Motion Array