Wie sieht die Arbeitswelt von morgen aus? Welche Berufe haben Zukunft, welche wird es bald nicht mehr geben, weil Roboter oder digitale Anwendungen die Tätigkeiten übernehmen? Diese Fragen und die vielfältigen Antworten darauf diskutierten am 9. Juni 2021 Herr Dr. Thomas Engel vom ZeTT – Zentrum Digitale Transformation Thüringen und Constance Möhwald von unserer Modellfabrik 3D-Druck mit zehn Schülerinnen und Schülern der Aktiv-Schule Erfurt.
Dr. Thomas Engel erläuterte in seinem Vortrag drei Zukunftsthemen, die für die Gestaltung der Arbeitswelt von morgen von zentraler Bedeutung sind: Ökologie, Digitalisierung und die Pandemie. Sie sei trotz sinkender Infektionszahlen ein Zukunftsthema, weil sie nachhaltige Auswirkungen auf Schule und Ausbildung habe, wie die Ergebnisse aktueller Studien belegen. Unter anderem ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge und Studienanfänger in 2020 gesunken, andererseits der Anteil an Jugendlichen mit Zukunftsängsten auf 45 Prozent gestiegen. Deshalb sei es wichtig, gemeinsam im persönlichen wie auch im gesellschaftlichen Umfeld Ideen und Perspektiven für mehr Zuversicht und Arbeitsmöglichkeiten zu entwickeln. Neben technischen Entwicklungen, zum Beispiel dem zunehmenden Einsatz Künstlicher Intelligenz gehören soziale, ökologische und rechtliche Aspekte zu den wesentlichen Einflussfaktoren auf die Veränderungen der Arbeitswelt. Zur aktiven Mitgestaltung ergeben sich insofern unterschiedlichste Möglichkeiten in fast allen Berufen.
Constance Möhwald zeigte anhand des 3D-Drucks, dass Fertigungstechnologien wie der 3D-Druck die Produktion zwar nachhaltig verändern werden, dass aber der Weg zur ganzheitlichen Digitalisierung von Produktions- und Arbeitsprozessen, noch weit ist. Der 3D-Druck sei hierfür ein gutes Beispiel. Er gilt als innovative, erste rein digitale Fertigungstechnologie und bietet vielfältige Möglichkeiten, um Ressourcen und Kosten zu sparen. Andererseits werden aber viele Tätigkeiten, vor allem nach dem Druckvorgang noch manuell ausgeführt. Auch das Umdenken in der Konstruktion in Richtung 3D-Druck steckt insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen noch in den Kinderschuhen. Diese Herausforderungen gilt es in den kommenden Jahren, vor allem durch den Einsatz digitaler Lösungen zu begegnen. Auch hier sind zahlreiche Berufsgruppen gefragt, denn 3D-Druck ist für viele Branchen geeignet und der Beruf des „3D-Druckers“ zumindest in naher Zukunft nicht in Sichtweite.
Bildquellen
- Veranstaltung für Schüler auf virtueller Studienreise: (© Steven Weirather - Pixabay)
- KI in Thüringer Betrieben: (© ZeTT)