Am 15. Dezember 2021 luden acht Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren und Mittelstand-Digital Zentren aus dem Raum Mitteldeutschland und Ostsee zum Digitalisierungs-Weihnachtsdinner.
Den 128 Teilnehmern boten sich Live-Einblicke und spannende Vorträge rund um Digitalisierungsprojekte und Demonstrationsbeispiele aus dem Mittelstand-Digital Netzwerk. Das besondere: die ersten 50 registrierten Teilnehmer erhielten im Vorfeld eine kleine, schmackhafte Überraschung zugeschickt.
Nach einer freundlichen Begrüßung durch Grit Rehe vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Cottbus startete Franziska Baumgärtel aus dem Mittelstand-Digital Zentrum Chemnitz mit einer „Nachhaltigkeitsknabberei“ als Apéro. Sie gab einen umfassenden Überblick über Definitionen und Theorien zum Thema Nachhaltigkeit und sprach über Ansätze nachhaltiger Digitalisierung.
Anschließend wurde das Amuse Gueule von David Ziegler (Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards) serviert: Geschäftsmodell-Canapé – ebenfalls ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Er stellte das 2016 gestartete Projekt „FairCup“ vor, welches nach dem Vorbild der Pfandflaschen Lebensmittelverpackungen und Kaffeebecher entwickelte, die mehrfach benutzt werden können und mit einem Pfandsytem verknüpft sind. Im Zuge dessen erklärte er das nachhaltige Kreislaufsystem.
Innovative Häppchen aus der Welt der Künstlichen Intelligenz wurden als Antipasti gereicht. Sven Reichel, KI-Trainer des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Textil-vernetzt, sprach über die historische Entwicklung der Digitalisierung und erzählte, wo KI bereits Einzug in unseren Alltag gehalten hat. Doch auch in Unternehmen kommt KI schon verstärkt zum Einsatz, vor allem in der Produktion, z.B. in der Qualitätskontrolle, Automatisierung oder eben in Form von Robotern. Zum Schluss gab Sven Reichel noch einen kurzen Einblick in das Training von KI und in KI-Modelle.
Jens Alex vom Mittelstand 4.0-Kompetenzentrum Magdeburg servierte eine besondere „Klare Brühe“: Er sprach über den ressourceneffizienten Betrieb von Kläranlagen. Das Praxisbeispiel zeigte anschaulich, welche Möglichkeiten zur Effizienzverbesserung und damit der Nachhaltigkeit beim Betrieb einer Kläranlage möglich sind: Energieverbrauch senken, selbst Energie erzeugen (z.B. durch Faulgasverstromung) oder durch gutes Energiemanagement. Im Digitalisierungsprojekt arbeitete das Kompetenzzentrum mit einer Computersimulation bzw. einem Digitalen Zwilling, um herauszufinden, wo Energie gespart werden kann ohne die Hauptaufgabe des Werks, nämlich die Klärung des Abwassers, zu beeinflussen.
Quelle: © Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau
Der Zwischengang bestand aus „3D-Druck-Allerlei aus der Weihnachtsbäckerei“, gereicht von Constance Möhwald, Kerstin Michalke (beide Modellfabrik Virtualisierung) und Heinz-Wolfgang Lahmann (Modellfabrik Prozessdaten) aus dem Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau. Begonnen wurde mit der Vorstellung des Demonstratoren-Managements. Auf dieser Plattform können sich interessierte Unternehmen Demonstrationsbeispiele aus dem Mittelstand-Digital Netzwerk anschauen – entweder nach Thema oder nach Region sortiert. So kann sich jeder das Plätzchen aussuchen, was gut zum eigenen Unternehmen passt.
Kerstin Michalke stellte direkt auf der Demonstratoren-Management-Plattform den Demonstrator „Mustersammlung 3D-gedruckter Bauteile“ vor. Die Modellfabrik Virtualisierung hat mehr als 60 Musterteile, mit deren Hilfe sie Unternehmen über die Vor- und Nachteile verschiedener Verfahren und Materialen im direkten Vergleich informieren kann. Wie man den Prozess des 3D-Drucks überwachen kann und Beispiele für effizientes 3D-Druck-Datenmanagement zeigt der gleichnamige Demonstrator, den Contance Möhwald im Anschluss vorstellte.
Steffen Gießmann vom Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk und Daniel Hübschmann von der HWK Dresden servierten den immer noch wissenshungrigen Teilnehmern nun den Hauptgang: Platinen an Sensorensoße auf Kabelsalat. In zahlreichen anschaulichen Beispielen zeigten sie den Einsatz von Robotern im Handwerk – auch in kleinen Unternehmen! So nutzt ein Steinmetz beispielweise einen Roboter für die grobe Vorarbeit und hat so mehr Zeit für seine kreativen Tätigkeiten. Ein anderes kleines Unternehmen nutzt einen Schweißroboter für sehr lange und/oder präzise Schweißnähte und konnte sich so einen neuen Kundenkreis erschließen. Die Roboter dienten in allen Beispielen als Ergänzung, nicht als Ersatz für Mitarbeiter.
Wichtig für die Akzeptanz von Digitalisierungsmaßnahmen ist die richtige Kommunikation mit den Mitarbeitern. Darauf ging Robert Schneider vom Mittelstand-Digital Zentrum Cottbus beim Dessert „Belegschaft auf Fürst Pückler Art“ ein. Die Soziale Nachhaltigkeit in Betrieben ist demnach ein wichtiges Erfolgskriterium der digitalen Transformation. Dazu zählen u.a. ein passender Rahmen, eine gute Gesprächskultur und die Befähigung der Mitarbeiter. Beispiele aus der Praxis rundeten seinen Vortrag ab.
Martin Wollensak (Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Rostock) präsentierte zum Schluss den „Smarten Absacker mit Nachhaltigkeit“. Er sprach über die Möglichkeiten, CO2-Emissionen mit Hilfe der Digitalisierung in Gebäudebetrieben einsparen zu können. So kann man beispielsweise durch eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung bis zu 40% CO2 einsparen, mit einer automatisierten Steuerung von Heizung und Warmwassererzeugung sogar 21%.
Fazit:
Nach der Verkostung war eines klar: Digitalisierung kann wirklich jedem schmecken! Doch ein Zitat bleibt ebenfalls in Erinnerung: „Die Digitalisierung ineffizienter Prozesse führt zu ineffizienten digitalen Prozessen“ (Klinkel).
Die Mittelstand-Digital Zentren unterstützen Sie gern bei der Digitalisierung und Optimierung Ihrer Prozesse. Kontaktieren Sie uns!
Bildquellen
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